Hypothermie nach Reanimation

Eine neu publizierte Studie von Nielsen et al stellt das aktive Anstreben einer Hypothermie nach Reanimation in Frage. Da sich die Studienpopulation deutlich von denen früherer Studien unterscheidet können die Ergebnisse dieser Studie nicht generell auf alle Patienten nach Reanimation übertragen werden. Darauf weist eine Pressemitteilung der Dt. Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin hin.

Bis zum Vorliegen weiterer Studienergebnisse sollen bewusstlose Erwachsene mit spontaner Zirkulation nach präklinischem Kammerflimmern weiter für 12–24 Stunden auf 32–34°C gekühlt werden. Bei allen bewusstlosen Patienten nach einem Herzkreislaufstillstand soll eine Zieltemperatur von 36 °C aktiv angestrebt werden. Erhöhte Temperaturen sind in jedem Fall zu vermeiden.

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Fortbildungsprogramm 2014 fertig

Zum dritten Mal hat die Goldberg-Klinik in Kooperation mit dem Ärztlichen Kreisverband Kelheim ein Jahresprogramm für die Ärztliche Fortbildung in Kelheim erstellt.Auch in Jahr 2014 übernimmt die Goldberg-Klinik die Finanzierung der von ihr ausgerichteten Veranstaltungen, so dass auf Pharma-Sponsoring verzichtet werden kann.

Wir würden uns freuen, wenn es auch in diesem Jahr wieder gelänge, eine weiter wachsende Zahl interessierter Kolleginnen und Kollegen durch unsere Veranstatungen anzusprechen.

NSTEMI-Leitlinie überholt – später ist besser

In der Leitlinie zum NSTEMI wird (noch) gefordert, dass die doppelte Plättchenaggregationshemmung mit Clopidogrel / Prasugrel und ASS „so früh wie möglich“, d.h. eigentlich bereits im Notarztwagen begonnen werden soll. Das Bayerische Herzinfarktnetzwerk hat dies schon immer negiert und statt dessen selbst beim STEMI empfohlen, die Gabe von Clopidogrel bis zum Beginn der Koronar-Intervention zu verzögern.

Ein neuer Rote-Hand-Brief zu Prasugrel bestätigt diese defensive Strategie zumindest für den NSTEMI. Die frühzeitige Gabe von Prasugrel führt zu vermehrten Blutungen, nicht aber zu einem besseren Outcome im Vergleich zur Gabe der kompletten Aufsättigungsdosis (60mg) erst zum Zeitpunkt der PCI. Diese späte Gabe des zweiten Thrombozytenaggregationshemmers wird empfohlen, sofern die Koronarangiographie innerhalb von 48h nach Krankenhausaufnahme erfolgt.

Da das heute favorisierte Prasugrel (Efient®) im Vergleich zu Clopidogrel einen extrem raschen Wirkeintritt hat ist die früher bei alleiniger Clopidogrel-Verfügbarkeit vergleichsweise „aggressivere“ Haltung nachvollziehbar und war zu diesem Zeitpunkt wohl auch gerechtfertigt.

HAES ist Out

Mit dem Rote-Hand-Brief vom 12.11.13 wird empfohlen, HAES-haltige Lösungen nur noch bei akuten und anderweitig nicht therapierbaren schwersten Blutverlusten einzusetzen. Die Lösungen sollen in der niedrigst möglichen Dosis so kurz wie möglich angewendet werden.

HAES gilt u.A. als kontraindiziert bei Sepsis, Verbrennungen, eingeschränkter Nierenfunktion, intrakranieller Blutung und kritisch kranken Patienten.

Der Einsatz von HAES abseits der prästationären Primärversorgung bei schwersten Blutungen (und auch hier nur sehr zurückhaltend) ist somit nicht mehr zu rechtfertigen.

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Paracetamol und Ibuprofen ergänzen sich nicht

In einer randomisierten Studie konnte gezeigt werden, dass bei akuten muskuloskelettalen Beschwerden eine Kombinationstherapie aus Paracetamol und Ibuprofen nicht erfolgreicher als die jeweilige Monotherapie ist. Damit ist der parallele Einsatz beider Substanzen in einer Notaufnahme nicht sinnvoll.

Es empfiehlt sich – in Anbetracht des Wirkprofils – bei akuten muskuloskelettalen Beschwerden auf 800mg Ibuprofen p.o. zurückzugreifen. Ist eine parenterale Applikation erforderlich, so sollte Paracetamol (Perfalgan®) erwogen werden. CAVE: für Perfalgan gelten strenge Dosisrichtlinien.

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Probiotika ohne Nutzen

Eine randomisiert doppelbline Studie an knapp 3000 Patienten über 65Jahren ergab, dass die Einnahme von Lactobacillus und Bifidobakterien bei der Prävention der antibiotikaassoziierten Diarrhoe, wie auch bei der Prävention der pseudomembranösen Kolitis ohne Nutzen sind (Allen et al, Lancet 2013). In Zusammenschau mit den Empfehlungen der Leitlinie zum Reizdarmsyndrom, bei der nur zweit- bis drittrangige Evidenz für die Wirksamkeit unterschiedlicher Probiotika gezeigt wird, ist deren Einsatz wohl kritisch zu werten. Actimel(R) und andere Wunderjoghurts sollte in jedem Fall nur essen wem’s schmeckt.

Standards Online

Die Homepage der Medizinischen Klinik II der Goldberg-Klinik Kelheim für klinisch relevante Publikationen und Klinik-Standardsist unter dem Namen MedicWiki.com seit heute online.

Hier werden die jeweils gültigen Klinik-Standards und für deren Umsetzung relevante Informationen veröffentlicht.